Welternährungsprogramm hat letzte Rationen im Gaza-Streifen verteilt

Welternährungsprogramm hat letzte Rationen im Gaza-Streifen verteilt

Genf, Gaza-Stadt (epd). Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) hat seine gesamten Nahrungsmittelvorräte für Familien im Gaza-Streifen aufgebraucht. Am Freitag hätten Helfer die letzten verbliebenen Lebensmittel an die Suppenküchen in dem umkämpften Küstengebiet geliefert, teilte das WFP in Gaza-Stadt mit. Es sei zu erwarten, dass die Küchen in den nächsten Tagen keine Nahrungsmittel mehr haben werden. Seit Wochen seien sie die einzige zuverlässige Nahrungsmittelquelle für die Menschen in Gaza gewesen.

Das WFP habe auch Bäckereien unterstützt, um erschwingliches Brot in Gaza zu verteilen. Ende März hätten alle 25 vom WFP unterstützten Bäckereien geschlossen, da das Weizenmehl und der Brennstoff ausgegangen seien, teilte das UN-Hilfswerk mit und äußerte sich auch besorgt über den gravierenden Mangel an sauberem Wasser.

Seit mehr als sieben Wochen seien keine humanitären oder kommerziellen Lieferungen mehr in den Gaza-Streifen gelangt, da Israel alle wichtigen Grenzübergänge geschlossen habe. Dies sei die längste Schließung, mit der die Menschen im Gaza-Streifen jemals konfrontiert worden seien. Gleichzeitig stehen laut WFP 116.000 Tonnen Ernährungshilfe an den Grenzen bereit.

Ausgelöst wurde der jüngste Nahost-Krieg durch die Terrorgruppe Hamas. Sie verübte im Oktober 2023 aus dem Gaza-Streifen heraus einen großangelegten Überfall auf Israel mit vielen Toten und Verschleppten, von denen sich noch immer einige in ihren Händen befinden. Israel reagierte mit einer massiven Militärkampagne und riegelte den Gaza-Streifen vorübergehend komplett ab. In dem Gebiet leben mehr als zwei Millionen Menschen.