Dublin-Zentrum Eisenhüttenstadt nimmt Arbeit auf

Dublin-Zentrum Eisenhüttenstadt nimmt Arbeit auf

Eisenhüttenstadt (epd). Das bundesweit zweite Dublin-Zentrum für Abschiebungen von bereits in anderen EU-Ländern registrierten Asylsuchenden hat in Brandenburg seine Arbeit aufgenommen. Die Einrichtung in Eisenhüttenstadt verfüge über bis zu 250 Plätze, darunter 150 Plätze für alleinreisende Männer, sagte eine Sprecherin des brandenburgischen Innenministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd) zum Start der Einrichtung am Donnerstag. Zunächst würden dort monatlich 50 bis 60 Personen erwartet. Ein weiteres Dublin-Zentrum gibt es bereits in Hamburg.

Der Leiter der zentralen Ausländerbehörde in Eisenhüttenstadt, Olaf Jansen, sagte am Donnerstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB), das Dublin-Zentrum sei ein Pilotprojekt. Ziel sei vor allem, Flüchtlinge nach Polen rückzuüberstellen, die zum Teil bereits mehrfach nach Deutschland eingereist seien, um auch dort Asyl zu beantragen. „Das sind die sogenannten Drehtürfälle“, sagte Jansen. Es gehe darum, die Zahl dieser Fälle zu verringern. Das Dublin-Zentrum sei ein „praktisches Modell, weil Deutschland nicht für alle Asylverfahren zuständig sein kann“.

Jansen betonte, in der neuen Einrichtung würden die Verfahren „erheblich zeitlich gestrafft“, es werde kein Taschengeld mehr an die Asylsuchenden gezahlt, die Überstellungen nach Polen würden effizienter gestaltet und stärker gebündelt. Es werde auch eine bessere Koordinierung mit der polnischen Seite angestrebt. Polen sei über die Jahre hinweg stets „ein sehr korrekter Partner gewesen“ und habe, soweit Flüchtlinge bereits in Polen registriert waren, diese auch zurückgenommen.