Osnabrück (epd). Der Deutsche Lehrerverband spricht sich für einen schulischen Islamunterricht mit einer staatlichen Ausbildung von Islamlehrkräften als Grundlage aus. Der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Montag) sagte Verbandspräsident Stefan Düll: „Wir müssen einen Islamunterricht unter staatlicher Aufsicht aufbauen.“ Einen Religionsunterricht nach dem Vorbild des Christentums kann es laut Düll nicht geben, da es hierfür keinen Ansprechpartner wie bei der katholischen und der evangelischen Kirche gibt.
Die Erteilung eines verpflichtenden Ethikunterrichtes sei vielen muslimischen Eltern nicht ausreichend. „Vielmehr drücken sie immer wieder ihren Wunsch aus, dass ihre Kinder eine islamische Unterweisung unter staatlicher Aufsicht, gerne auch an der Schule, erhalten“, sagte Düll. Vor außerschulisch vermittelten Werten des Islams hätten die Eltern häufig berechtigte Sorge. Sie wollten ihre Kinder „im Sinne eines aufgeklärten Islam erziehen und dabei professionelle Unterstützung, aber keine Unterweisung, die von anderen Staaten wie der Türkei oder dem Iran kontrolliert wird“.