Mieterbund und BUND: Kosten für Klimaschutz in Wohnungen verteilen

Mieterbund und BUND: Kosten für Klimaschutz in Wohnungen verteilen

Berlin (epd). Der Deutsche Mieterbund und der BUND fordern, die Kosten für den Klimaschutz in Mietwohnungen fair zu verteilen. Andernfalls werde der Klimaschutz im Gebäudesektor nicht vorankommen, erklärten sie am Mittwoch in Berlin. Die Ampel-Koalition habe kein Konzept für eine sozialverträgliche energetische Sanierung des großen Bestands an Mietwohnungen, kritisierte die Bundesdirektorin des Mieterbundes, Melanie Weber-Moritz. Am stärksten litten unter dem Sanierungsstau einkommensschwache Mieter in schlecht isolierten Wohnungen bei steigenden Mieten und hohen Heizkosten.

BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock sagte, die von der Regierungs-Koalition beschlossene Aufweichung des Klimagesetzes werde den Handlungsdruck im Gebäudesektor nicht verringern. Er hinke seit Jahren den Klimaschutzzielen hinterher. Deutschland laufe auf Strafzahlungen nach der EU-Gebäuderichtline zu. Es sei also besser, das Geld für Sanierungen auszugeben, von denen der Klimaschutz, Mieter und Vermieter profitierten, betonte von Broock. Die Regierung müsse dabei für eine gerechte Kostenverteilung zwischen Staat, Mietenden und Vermietenden sorgen.

Die gegenwärtigen Förderprogramme setzten Fehlanreize, erklärten die Verbände. Sie forderten auf der Grundlage von Berechnungen des Heidelberger Instituts für Energie- und Umweltforschung (ifeu), die staatliche Förderung eindeutig am geringsten Energieverbrauch und damit am Klimaschutz auszurichten. Vermieter sollen die Fördermittel von bis zu 40 Prozent nicht mehr an die Mieter durchreichen müssen. Im Gegenzug müsse die Modernisierungsumlage von acht auf drei Prozent der Modernisierungskosten sinken, erklärten die Verbände. Diese Umlage verteuert die Miete nach einer energetischen Sanierung dauerhaft und in den meisten Fällen deutlich stärker, als die Mieter an Heizkosten sparen.