Senegal: Geringer Frauenanteil in Kabinett kritisiert

Senegal: Geringer Frauenanteil in Kabinett kritisiert

Frankfurt a. M., Dakar (epd). Die geringe Zahl von Ministerinnen in der neuen Regierung hat im Senegal für Kritik gesorgt. Lediglich vier Frauen bei insgesamt 30 Kabinettsposten seien deutlich zu wenig, erklärten 24 Organisationen der Zivilgesellschaft sowie 225 Einzelpersonen laut dem französischen Sender RFI vom Freitag. Dies entspreche einem Anteil von nur 13 Prozent.

Damit seien Frauen in der Regierung des Ende März gewählten Präsidenten Bassirou Diomaye Faye noch schlechter vertreten als bei seinem Vorgänger Macky Sall, hieß es in der Erklärung. Unter Sall waren demnach 18 Prozent der Ministerposten von Frauen besetzt. Faye habe damit eine Chance verpasst.

Der 44-Jährige war am 25. Februar zum neuen Präsidenten des westafrikanischen Landes gewählt worden. Der Politiker hatte einen Bruch mit der Vergangenheit angekündigt und einen Neustart versprochen. Seit 2010 existiert im Senegal ein Gesetz über die Gleichstellung von Frauen und Männern in öffentlichen Institutionen. Während das Gesetz die Repräsentanz von Frauen in öffentlichen Gremien zwar gestärkt hat, wird es nicht immer konsequent umgesetzt.