Umweltaktivisten distanzieren sich von mutmaßlichem Brandanschlag

Umweltaktivisten distanzieren sich von mutmaßlichem Brandanschlag

Potsdam, Grünheide (epd). Die Besetzer eines Waldstücks nahe der Tesla-Fabrik im brandenburgischen Grünheide haben einen mutmaßlichen Anschlag auf einen Hochspannungsmast in der Nähe verurteilt. Die Umweltaktivisten der Initiative „Tesla Stoppen“ erklärten am Dienstag, sie stellten sich mit ihren Baumhäusern der Erweiterung der Fabrik entgegen. „Dabei gefährden wir keine Menschenleben“, betonte die Initiative. Auch die Umweltorganisation Robin Wood, die die Waldbesetzer unterstützt, wies Mutmaßungen über einen Zusammenhang zwischen ihren Aktivitäten und dem Brand entschieden zurück.

Eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Brandenburg sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage, zu dem Brand liege ein Bekennerschreiben vor, dessen Echtheit geprüft werde. Nach derzeitigem Erkenntnisstand gehe die Polizei von Brandstiftung aus, hieß es.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach am Dienstag von einem mutmaßlichen, schweren Anschlag auf die kritische Infrastruktur. Das Feuer beschädigte nach Angaben der Staatskanzlei in Potsdam am Dienstagmorgen die Hochspannungsleitung so stark, dass die Stromversorgung für die umliegenden Ortschaften und die nahegelegene Autofabrik von Tesla zeitweise ausfiel.

Die Umweltaktivisten hatten vergangene Woche damit begonnen, ein Waldstück nahe der Tesla-Fabrik zu besetzen und Baumhäuser zu errichten. Auf dem etwa 100 Hektar großen Areal plant der US-Elektroautobauer eine Erweiterung seiner Gigafactory. In einem nicht bindenden Bürgerentscheid hatte auch die Mehrheit der Einwohner Grünheides die Erweiterung abgelehnt.