Faeser erinnert an die neun Opfer des Hanau-Anschlags

Faeser erinnert an die neun Opfer des Hanau-Anschlags

Berlin (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat an die neun Todesopfer des rassistischen Anschlags in Hanau vor vier Jahren erinnert. Die Mahnung, die aus dem rassistischen Terror vor vier Jahren in Hanau folge, könne nicht aktueller sein, sagte Faeser am Sonntag in Berlin. Diese Mahnung heiße: „Alle demokratischen Kräfte müssen die Bedrohung, die der Rechtsextremismus für viele Menschen in unserem Land bedeutet, ernst nehmen und handeln.“ Am Montag jährt sich der Anschlag in Hanau zum vierten Mal, Faeser wird am stillen Gedenken auf dem Hauptfriedhof in Hanau teilnehmen.

Auf die Angst und die Ausgrenzung, die Rechtsextreme verbreiteten, müsse mit mehr Menschlichkeit und Solidarität geantwortet werden. „Mehr als 20 Millionen Menschen in unserem Land haben eine Einwanderungsgeschichte. Nicht wenige fragen sich in diesen Tagen nach den Enthüllungen über rechtsextreme Netzwerke und ihre Vertreibungsfantasien, ob sie in Deutschland noch sicher sind. Die Antwort darauf kann nur sein: Wir schützen euch, wir stehen an eurer Seite!“

Am 19. Februar 2020 hatte ein 43-jähriger Deutscher in Hanau neun Menschen mit Einwanderungsgeschichte erschossen und weitere Menschen verletzt. Anschließend erschoss er seine Mutter und nahm sich selbst das Leben. „Wir werden Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov nie vergessen“, sagte Faeser.

Den Jahrestag des Anschlags wollen die Stadt Hanau und das Land Hessen auf stille Weise begehen. Auf Wunsch der Angehörigen der Opfer soll es keine politischen Reden geben.