Nach G20-Demonstrationen in Hamburg: Weitere Angeklagte vor Gericht

Nach G20-Demonstrationen in Hamburg: Weitere Angeklagte vor Gericht

Hamburg (epd). Rund sechseinhalb Jahre nach den Krawallen beim G20-Gipfel in Hamburg beginnt am Donnerstag vor dem Hamburger Landgericht der Prozess gegen sechs mutmaßliche Randalierer. Ihnen werden gemeinschaftlicher schwerer Landfriedensbruch in Tateinheit mit tätlichem Angriff auf Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall zur Last gelegt, wie die Pressestelle der Staatsanwaltschaften mitteilte (Az.: 7120 Js 22/17 (612 KLs 17/19). Angeklagt sind sie zudem wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung, der Bildung bewaffneter Gruppen sowie Sachbeschädigung.

Den sechs Angeklagten sollen an einem Aufmarsch teilgenommen zu haben, mit dem Ziel, Polizeikräfte zu provozieren und zu binden. Zusammen mit 150 bis 200 Personen bildeten sie laut Staatsanwaltschaft eine schwarz gekleidete, vermummte Gruppe. Teilnehmer sollen Polizisten mit Steinen und pyrotechnischen Gegenständen attackiert haben, ohne dass jemand verletzt wurde.

Die Initiative „Demonstrationsrecht verteidigen!“ kündigte am Dienstag Protest-Kundgebungen für jeden der angesetzten 25 Prozesstage vor dem Landgericht an. Laut der Initiative werden den Angeklagten „keine individuell begangenen Straftaten, sondern die bloße Anwesenheit bei einer G20-kritischen Demonstration“ vorgeworfen. Diese sei „von einer Sondereinheit der Polizei eingekesselt und aufgelöst“ worden.