Müttergenesungswerk: Zeitdruck macht Mütter und Väter krank

Müttergenesungswerk: Zeitdruck macht Mütter und Väter krank

Berlin (epd). Ständiger Zeitdruck ist inzwischen der Hauptbelastungsfaktor für Mütter und Väter. 80 Prozent der Mütter und 70 Prozent der Väter geben zeitlichen Druck im Alltag als den Hauptgrund für einen Kurantrag an, wie das Müttergenesungswerk (MGW) am Dienstag in Berlin mitteilte. Die berufliche Belastung ist dem MGW-Datenreport 2022 zufolge für gut 60 Prozent der Väter und rund 55 Prozent der Mutter ein weiterer zentraler Stressfaktor im Familienalltag.

Mehr als 90 Prozent der Mütter, die an einer Mütterkur oder Mutter-Kind-Kur teilnehmen, leiden an tiefer Erschöpfung bis zum Burn-Out, an Schlaf- und Angststörungen sowie depressiven Verstimmungen. Im Jahr 2022 haben dem Datenreport zufolge 44.525 Mütter und 2.320 Väter an den Kuren des Müttergenesungswerks teilgenommen. Weil Eltern mit Migrationshintergrund unterrepräsentiert sind, verlangt das Müttergenesungswerk von Ärzten und Krankenkassen, alle Versicherten über die Kur-Angebote zu informieren.

Der Zahl der kurenden Eltern erreichte 2022 noch nicht wieder das Vor-Corona-Niveau. Als Grund nennt der Report weiterhin bestehende Auflagen in den Kliniken sowie viele kurzfristige Absagen und Abreisen wegen einer Infektion. Eine schnelle Nachbesetzung der frei gewordenen Plätze durch andere Familien sei meist nicht möglich, teilte das Müttergenesungswerk mit.

Die Daten stammen aus verschiedenen Erhebungen des Müttergenesungswerks, darunter Klinikstatistiken, Befragungen der kurenden Mütter und Väter und Erhebungen in knapp 500 Beratungsstellen.