Deutsche Umwelthilfe fordert Böllerverbot

Deutsche Umwelthilfe fordert Böllerverbot

Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat eine „verheerende Böller-Bilanz“ der Silvesternacht gezogen. Dies betreffe alle Bereiche von teils schwer verletzten Menschen über den erneuten gezielten Beschuss anderer Menschen mit Pyrotechnik bis hin zu neuen dramatischen Höchstwerten bei gesundheitsschädlichen Luftschadstoffen, erklärte der Umwelt- und Verbraucherschutzverband am Montag in Berlin. Die krankmachende Feinstaubbelastung sei in Deutschland durch Pyrotechnik wieder in die Höhe geschnellt.

So hätten die Stundenwerte an der Messstelle Frankfurter Allee in Berlin in der Silvesternacht mit fast 800 Mikrogramm pro Kubikmeter um mehr als 150 Prozent über denen vor einem Jahr gelegen, hieß es. Verglichen mit dem letzten Corona-Jahr mit einem Böllerverbot seien sie sogar um 700 Prozent gestiegen. Auch die Belastungen für die Umwelt durch den mit Rückständen verunreinigten Müll seien enorm. Silvester sei zudem „eine Nacht des Schreckens für Millionen Tiere, die durch die Knallerei in Panik versetzt wurden“, gewesen.

DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch forderte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) auf, ein Böllerverbot zu verhängen. Der Verkauf und die Benutzung von Pyrotechnik durch Privatpersonen zu Silvester müsse wie bereits im gesamten Rest des Jahres verboten werden, betonte er: „Wir brauchen ein Böllerverbot, damit künftig alle Menschen und Tiere ein gutes und gesundes neues Jahr erleben können anstatt Schmerzen und Verlust.“ Der Umweltverband rief zugleich dazu auf, sich einem offenen Brief für ein Böllerverbot anzuschließen.