Özdemir will weiter für Einschränkungen bei Werbung für Süßes kämpfen

Özdemir will weiter für Einschränkungen bei Werbung für Süßes kämpfen

Berlin (epd). Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) äußert sich zuversichtlich, in der Ampel-Koalition die von ihm geplanten Einschränkungen bei der Werbung für Süßigkeiten und andere ungesunde Snacks durchzusetzen. „Ich bin kompromissbereit, aber das Ziel von mehr Kinderschutz steht“, sagte Özdemir dem „RedaktionsNetzwerk Deutschland“ (Montag). Er sei „guter Dinge, dass wir das hinbekommen“.

Der Minister will Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- oder Salzgehalt rund um Schulen und Kindergärten sowie im Fernsehen und Internet weitgehend einzuschränken. Im Koalitionsvertrag steht dazu der Satz: „An Kinder gerichtete Werbung für Lebensmittel mit hohem Zucker-, Fett- und Salzgehalt darf es in Zukunft bei Sendungen und Formaten für unter 14-Jährige nicht mehr geben.“ Die FDP stört sich an dem von Özdemir geplanten Umfang der Einschränkungen.

Der argumentierte: „Es kann doch nicht richtig sein, dass Frühstückscerealien bis zu 50 Prozent Zucker enthalten und die Werbung dann unsere Kinder hinter die Fichte führt.“ Bis zu zwei Millionen Kinder in Deutschland seien krankhaft übergewichtig, der Großteil bleibe es ein Leben lang. Das habe drastische Konsequenzen für Lebensqualität und Lebenserwartung und auch für das Gesundheitswesen.

„Na klar braucht es mehr Bewegungsangebote und Aufklärung, gesundes Essen in Kita und Schule“, räumte der Minister ein: „Aber das heißt ja nicht, dass wir deshalb keine Regeln für die Werbung brauchen, die stark beeinflusst, wie unserer Kinder sich ernähren.“