Pakistan: Frist für Ausreise undokumentierter Migranten läuft ab

Pakistan: Frist für Ausreise undokumentierter Migranten läuft ab

Frankfurt a.M., Islamabad (epd). In Pakistan schreiten die Pläne zur Ausweisung von Migranten ohne Aufenthaltstitel wenige Tage vor Ablauf einer Frist voran. Die Regierung habe ihre Pläne zur Abschiebung der Migrantinnen und Migranten finalisiert, erklärte Innenminister Sarfraz Bugti am Donnerstag laut einem Bericht der Zeitung „Dawn“. In den Provinzen und der Hauptstadt Islamabad seien entsprechende Abschiebezentren eingerichtet worden.

Die Regierung des südasiatischen Landes hatte Anfang des Monats angekündigt, dass alle undokumentierten Migranten und Flüchtlinge, darunter Hunderttausende afghanische Staatsangehörige, Pakistan bis zum 31. Oktober verlassen müssen. Nach dem Stichtag droht ihnen demnach die Abschiebung in ihre jeweiligen Heimatländer.

Begründet wurde der Schritt auch mit Befürchtungen über eine Verschlechterung der Sicherheitslage. Innenminister Bugti hatte laut „Dawn“ nach Pakistan eingereiste afghanische Staatsangehörige für viele der zuletzt verübten Selbstmordanschläge verantwortlich gemacht. Die Vereinten Nationen hatten die Pläne der Regierung kritisiert. Vielen Afghaninnen und Afghanen drohten in ihrer Heimat schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen, erklärte eine Gruppe von UN-Fachleuten.

Pakistan beherbergt laut den Vereinten Nationen mehr als drei Millionen Afghaninnen und Afghanen, darunter mehr als eine Million registrierte Flüchtlinge. Die erste große Fluchtbewegung wurde bereits im Jahr 1979 durch den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan ausgelöst. Infolge der Kriege und Konflikte flohen auch in den folgenden Jahrzehnten viele Menschen aus Afghanistan. Pakistan zählt zu den größten Aufnahmeländern von Flüchtlingen weltweit.