Festnahmen nach Anti-Israel-Demonstration in Frankfurt

Festnahmen nach Anti-Israel-Demonstration in Frankfurt

Frankfurt a.M. (epd). Trotz eines Verbots haben hunderte Menschen am Samstag in Frankfurt am Main gegen Israel demonstriert. Etwa 1.000 Demonstranten hätten sich dazu am Nachmittag am Opernplatz versammelt, teilte die Polizei Frankfurt am Samstagabend mit. Nachdem ihnen das Verbot ihrer Kundgebung bekannt gemacht worden sei, hätten mehrere hundert von ihnen an zwei anderen Orten der Innenstadt dennoch demonstriert.

Zwölf Demonstrierende wurden nach Angaben der Polizei festgenommen. Ein Polizist sei ins Bein gebissen worden, als Demonstranten versuchten, Festgenommene zu befreien. Der Beamte habe seinen Dienst aber fortsetzen können. Weitere Übergriffe habe es nicht gegeben.

Am Samstagnachmittag hatte der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel die Demo „Ein freies Palästina“ endgültig untersagt. Ein Verbot der Stadt Frankfurt hatte das Frankfurter Verwaltungsgericht zuvor am Freitagabend aufgehoben.

Am Freitag hatte die Polizei eine der Anmelderinnen der Demo in Frankfurt festgenommen. Grund seien mutmaßlich volksverhetzende Äußerungen gegen die israelische Bevölkerung, wie die Frankfurter Polizei mitteilte.

Zu einer Solidaritätskundgebung für Israel, ebenfalls am Samstagnachmittag, waren auf dem Frankfurter Paulsplatz 1.200 Menschen zusammengekommen. Die Jüdische Gemeinde Frankfurt hatte dazu aufgerufen. Am Vormittag hatten evangelische und katholische Kirche sowie Vertreter anderer Religionen gemeinsam im Frankfurter Dom um Frieden gebetet.