Aktivisten fordern Schuldenstreichung für den globalen Süden

Aktivisten fordern Schuldenstreichung für den globalen Süden

Bonn (epd). Für die bedingungslose Streichung der Schulden armer Länder haben am Freitag Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Entwicklungsministerium in Bonn demonstriert. Etwa 50 Menschen hätten sich an der Aktion beteiligt, teilte ein Polizeisprecher mit. Zu den Protesten aufgerufen hatten die Bewegung „Debt for Climate“ und weitere Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung. Nach Polizeiangaben verliefen die Aktionen bis zum Nachmittag friedlich.

Laut den Organisatoren hissten zwei Aktivisten auf dem Gelände des Ministeriums vor der Bronzeskulptur „Large Two Forms“ ein Banner mit der Aufschrift „Ministerium für Schulden und Ausbeutung“. Weitere Teilnehmer ließen am Zaun um das Gelände mit Heliumballons ein weiteres Transparent mit der Forderung „Selbstbestimmtes Leben statt fremdbestimmter Entwicklung“ aufsteigen. Bei einer Kundgebung sprachen unter anderem Umweltaktivisten aus Nigeria und Kolumbien.

Adressatin der Aktionen war Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD). Sie vertritt Deutschland in der Weltbank und nimmt derzeit in Marrakesch (Marokko) an der Jahrestagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank teil. „Die Schulden des Globalen Südens bei Weltbank und Internationalem Währungsfonds müssen sofort gestrichen werden! Die Klima- und koloniale Schuld des Globalen Nordens ist um ein Vielfaches höher als die finanzielle Schuld des Globalen Südens“, sagte Ina Vogel von „Debt for Climate“.

„Debt for Climate“ ist eine globale Graswurzelbewegung, die sich dafür einsetzt, die finanziellen Schulden des Globalen Südens zu streichen und eine selbstbestimmte und gerechte Energiewende zu ermöglichen. Die Streichung der Schulden soll es besonders stark von der Klimakrise betroffenen Ländern ermöglichen, sich an deren Folgen anzupassen und sich von fossilen Energien unabhängig zu machen.