UN-Gipfel: "Brot für die Welt" fordert Schub für Entwicklungsziele

UN-Gipfel: "Brot für die Welt" fordert Schub für Entwicklungsziele

Berlin (epd). Das evangelische Hilfswerk „Brot für die Welt“ hat von der diesjährigen UN-Generalversammlung in New York einen Schub für die nachhaltigen Entwicklungsziele gefordert. Deren Halbzeitbilanz „ist mehr als ernüchternd“, erklärte Präsidentin Dagmar Pruin am Sonntag in Berlin. Die wenigsten Ziele scheinen ihr zufolge beim gegenwärtigen Tempo erreichbar, bei einem Drittel der Indikatoren zur Messung der Ziele gebe es sogar Rückschritte.

Die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ wurde 2015 auf dem UN-Gipfel in New York verabschiedet. Ihr Ziel ist es, weltweit Hunger und extreme Armut zu bekämpfen sowie den Klimawandel zu bremsen und natürliche Ressourcen zu bewahren. Jedes Jahr im September kommen Vertreter aus fast allen Ländern der Welt zur UN-Generalversammlung zusammen. Für Deutschland sind unter anderen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) vor Ort.

Deutschland befinde sich in der Spitzengruppe der Länder mit den negativsten „spill-over-Effekten“. Diese beschreiben, wie sich die Politik eines Landes auf die nachhaltige Entwicklung anderer Länder auswirkt, so Pruin: „Unsere Art zu wirtschaften, nimmt anderen Ländern die Chance, ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen.“

Der SDG-Gipfel (Sustainable Development Goals, Ziele für nachhaltige Entwicklung) in New York markiere die Halbzeit der Agenda 2030, fügte Pruin hinzu. 2015 hätten die Staats- und Regierungschefs ihre Vorstellung einer zukunftsfähigen Welt formuliert - eine Welt ohne Armut und ohne Hunger, mit nachhaltiger Wirtschaft und Energiezugang für alle Menschen.

Die Agenda 2030 sei eine „wahrliche Transformationsagenda und eine positive Zukunftsvision“, so Pruin. Sie habe mit „Leave no one behind - Lass niemanden zurück“ einen klaren menschenrechtlichen Anspruch formuliert. „In New York sollte sich die Weltgemeinschaft daran erinnern und eine echte Trendwende einleiten. Nur so können die vielen, miteinander verschränkten Krisen auf der Welt bekämpft werden“, betonte die evangelische Theologin.