Friedenskongress fordert Versöhnungsprozess für Afghanistan

Friedenskongress fordert Versöhnungsprozess für Afghanistan
Ein internationaler Friedenskongress hat einen sofortigen Truppenabzug und eine Versöhnungsinitiative für Afghanistan gefordert.

Für eine Verhandlungslösung sei zudem eine neutrale Übergangsregierung in Afghanistan nötig, die den Gesprächsprozess moderiere und freie Wahlen vorbereite, erklärten die Veranstalter zum Abschluss des Kongresses am Sonntag in Bonn. Veranstalter des zweitägigen Kongresses "Stoppt den Krieg - Wege zum Frieden in Afghanistan" war das bundesweite Bündnis "Kooperation für den Frieden" gemeinsam mit afghanischen Exilgemeinschaften.

In einer Abschlusserklärung sprach sich der Kongress für den Abzug aller ausländischen Truppen und einem sofortigen Waffenstillstand aus. Danach sollten Verhandlungen unter Beteiligung aller Konfliktparteien aufgenommen werden, hieß es. Nötig sei ein "umfassender lang angelegter Versöhnungsprozess nach 30 Jahren Krieg und Bürgerkrieg". Außerdem wurde ein Aufbau eines umfassenden Bildungs- und Gesundheitssystems sowie eine gleichberechtigte Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen angemahnt. Die Nato-Länder müssten als Verursacher die Verantwortung für die katastrophalen zivilen, ökonomischen und ökologischen Kriegsfolgen" übernehmen.

Die Veranstalter "Kooperation für den Frieden" sind nach eigenen Angaben ein Bündnis aus mehr als 50 deutschen Friedensorganisationen. Zu den Unterzeichnern der Grundsatzerklärung gehören unter anderem der Aachener Friedenspreis, der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), der Internationale Versöhnungsbund, das Netzwerk Friedenskooperative und das Komitee für Grundrechte und Demokratie. Vertreten sind außerdem Gewerkschaften und kirchliche Initiativen.