Staatsschutz ermittelt nach CSD-Übergriffen in Halle

Staatsschutz ermittelt nach CSD-Übergriffen in Halle

Halle, Saale (epd). Nach dem tätlichen Angriff auf vier Männer beim Christopher Street Day (CSD) in Halle (Saale) ermittelt der Staatsschutz der Polizei gegen zwei Männer aus Afghanistan. Wie die Polizei dem Evangelischen Pressedienst (epd) weiter mitteilte, wurden die Personalien von acht weiteren Personen festgestellt, deren Tatbeteiligung aktuell noch geprüft werde.

Am Samstagabend waren vier Besucher des CSD im Alter zwischen 20 und 42 Jahren von vier Männern angegriffen und verletzt worden, einer davon schwer. Zwei der Opfer mussten nach Polizeiangaben anschließend in einem Krankenhaus behandelt werden.

Die Veranstalter des Hallenser CSD, das Begegnungs- und Beratungszentrum „lebensart“ und die Aidshilfe Halle, zeigten sich am Montag in einer Erklärung entsetzt über den Angriff. „Wir verurteilen diese Attacke auf das Schärfste! Alle unsere Gedanken sind bei den Betroffenen“, erklärten die beiden Vorstandsvorsitzenden Hendrik Lange und Marcel Dörrer. Deutschlandweit mehrten sich Übergriffe am Rande von CSDs seit Jahren.

Gleichzeitig zeige dieser Überfall, dass die Gesellschaft noch lange nicht so offen sei, wie durch die Politik gern propagiert werde. Auch im Alltag erlebten queere Menschen Diskriminierung und Gewalt.

Am Hallenser CSD hatten nach Polizeiangaben rund 2.800 Menschen teilgenommen, laut Veranstalter etwa 4.000. Im August war der CSD in Weißenfels von mutmaßlich Rechtsextremen gestört worden. In Halle war die Polizei nach eigenen Angaben mit einer ausreichenden Anzahl von Einsatzkräften vor Ort. Dadurch hätten größere Störungen verhindert werden können, sagte ein Polizeisprecher.