Wohnungslosigkeit: Arbeitsgemeinschaft veröffentlicht Datensammlung

Wohnungslosigkeit: Arbeitsgemeinschaft veröffentlicht Datensammlung

Berlin (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe (BAG W) veröffentlicht am Montag (11. September) aktuelle Daten über wohnungslose Menschen in Deutschland für das Jahr 2021. Susanne Hahmann, Vorsitzende der BAG W, sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), der neue Bericht lasse „leider keinerlei Anzeichen für eine Verbesserung der allgemeinen Situation erkennen. Vielmehr geht aus den Ergebnissen hervor, dass sich Tendenzen negativ verstetigen“.

Anders als in den Vorjahren, als in den jährlichen Berichten einzelne Personengruppen unter den Wohnungslosen oder von Wohnungsverlust bedrohten Menschen näher betrachtet wurden, stellt der aktuelle Bericht zwei umfassende Datensammlungen gegenüber: die eigene Statistik aus dem Dokumentationssystem zur Wohnungslosigkeit (DzW) mit einer Vielzahl von erhobenen Parametern und die erstmals offiziell ermittelten, aber kompakter gehaltenen Daten des Statistischen Bundesamtes, die im Juli 2022 publiziert wurden.

Der Bericht sei daher mehr als das Resultat der Klientinnendatenerhebung in den sozialen Einrichtungen und Diensten der Hilfen in Wohnungsnotfällen für das Jahr 2021, sagte Autorin Srah Lotties. Das DzW liefere seit 30 Jahren eine fundierte Datenbasis zur Beschreibung der Lebenslagen wohnungsloser und von Wohnungslosigkeit bedrohter Menschen sowie für die bedarfsgerechte Weiterentwicklung von Hilfen. Daten von 209 Einrichtungen und Diensten wurden dafür ausgewertet. Gegenübergestellt, oft in Tabellen, wurden die Angaben des Statistischen Bundesamtes. Der Blick auf beide Datensätze ergebe sich ergänzende, aber auch abweichende Resultate.

Werena Rosenke, die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft, sagte, der aktuelle Bericht verdeutliche „den dringenden Handlungsbedarf, den wir in Politik und Verwaltung erkennen.“ Laut der BAG W-Vorsitzenden Hahmann bleibt zu wenig bezahlbarer Wohnraum weiterhin das größte Problem, auch für die Hilfsangebote, die die Klientinnen und Klienten nicht in Wohnraum vermitteln können. Jetzt müsse dringend gehandelt werden, „damit nicht noch mehr Menschen in prekäre Lebenslagen geraten, aus denen sie mitunter nur schwer wieder rausfinden können.“