Auschwitz-Komitee besorgt über AfD-Umfragewerte

Auschwitz-Komitee besorgt über AfD-Umfragewerte

Berlin (epd). Das Internationale Auschwitz-Komitee hat sich besorgt über die Zustimmung in der Bevölkerung für die AfD gezeigt. Die wachsenden Umfrage-Ergebnisse für die AfD seien für Überlebende der deutschen Konzentrations- und Vernichtungslager zutiefst verstörend und hochgradig alarmierend, erklärte Exekutiv-Vizepräsident Christoph Heubner am Freitag in Berlin. Die AfD habe sich endgültig aus der „bürgerlichen Tarnungszone“ verabschiedet und verfolge eine unverhohlen rechtsextreme und völkische Agenda. Sie benutze die Demokratie, um diese zu bedrohen, sagte Heubner.

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die AfD laut einer Umfrage von Infratest Dimap auf 21 Prozent, einen Prozentpunkt mehr als vor einem Monat. CDU/CSU lägen demnach bei 27 Prozent. Die SPD käme auf 17 Prozent, die Grünen auf 15 Prozent, die FDP auf sieben und die Linke auf vier Prozent.

Weiter sagte Heubner, es wäre „als Signal nach Europa fatal, wenn eine rechtsextreme Partei in Deutschland weiter an Macht und Einfluss gewinnen würde“. Es scheine so, „als ob zunehmend mehr Menschen in Europa unter Gedächtnisverlust leiden und diejenigen Kräfte stärken, deren Ideologie und antisemitischer Hass Europa schon einmal zerrissen und zerstört hat“.

Heubner dankte dem Präsidenten des Verfassungsschutzes, Thomas Haldenwang, dafür, dass er sein Amt aktiv wahrnehme und „die Menschen in Deutschland zu aktuellen Gefährdungen und Bedrohungen der Demokratie in Kenntnis setzt“. Haldenwang hatte zuletzt vor wachsenden verfassungsfeindlichen Strömungen in der AfD gewarnt.