Bericht: 26.000 Verfahren wegen gefälschter Corona-Impfpässe

Bericht: 26.000 Verfahren wegen gefälschter Corona-Impfpässe

Berlin (epd). Wegen gefälschter Corona-Impfdokumente sind nach einem Medienbericht bundesweit rund 26.000 Ermittlungsverfahren gegen mutmaßliche Täter eröffnet worden. Die „Welt am Sonntag“ schrieb nach einer Umfrage bei allen 16 Bundesländern, so habe etwa das Landeskriminalamt (LKA) Nordrhein-Westfalen von April 2021 bis November 2022 in einer Sonderauswertung Fallzahlen zu gefälschten Impfpässen erhoben. In diesem Zeitraum seien 6.425 Straftaten erfasst und 2.113 gefälschte Dokumente sichergestellt worden.

In Bayern seien bis Mitte dieses Jahres mehr als 6.300 Vorgänge erfasst und laut dem LKA Berlin seit Anfang 2021 insgesamt 2.340 Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit gefälschten Impfausweisen geführt worden, schrieb die Zeitung weiter. Baden-Württemberg meldete demnach knapp 1.900 Fälle von Impfpass-Fälschungen für das Jahr 2022.

Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Jochen Kopelke, sagte der Zeitung laut Vorabmeldung, die Ermittler im Bereich der Betrugsstraftaten arbeiteten am absoluten Limit. Während der Pandemie habe der Onlinebetrug stark zugenommen. „Zusätzlich mussten und müssen Fälle gefälschter Impfausweise abgearbeitet werden“, betonte er.

Der gesundheitspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU), sprach sich laut „Welt am Sonntag“ aber gegen eine Amnestie für Impffälscher aus, auch wenn dies die Polizei entlasten würde. Angemessen wäre aber ein deutlich erweiterter Ermessensspielraum für die Behörden bei den noch laufenden Verfahren. Auch die gesundheitspolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag, Kathrin Vogler, sprach sich gegen eine pauschale Amnestie aus.