"Kirche des Jahres 2023" steht auf Rügen

Evangelische Pfarrkirche Altenkirchen auf der Insel Rügen
© epd-bild/Rainer Oettel
Das Langhaus der evangelischen Pfarrkirche Altenkirchen auf Rügen wurde im 14. Jahrhundert zur dreischiffigen Basilika vergrößert. Die Dorfkirche ist "Kirche des Jahres 2023".
Ostsee-Dorfkirche auf Platz 1
"Kirche des Jahres 2023" steht auf Rügen
Die "Kirche des Jahres 2023" der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa) ist auf der Insel Rügen. Die Dorfkirche Altenkirchen, deren Geschichte bis in die Zeit der Slawen zurückreicht, sei bei einer Online-Abstimmung unter zwölf Bewerbern ausgewählt worden. Das teilten die EKD und die KiBa-Stiftung in Hannover am Mittwoch mit. Platz Nummer 2 ist gar nicht weit davon.

Den zweiten Platz belegt mit der St. Jacobus-Kirche Zirchow auf der Insel Usedom ein weiteres Gotteshaus in Mecklenburg-Vorpommern. Drittplatzierte ist die Große Kirche im niedersächsischen Leer/Ostfriesland.

Insgesamt wurden in der Online-Abstimmung der von der EKD gegründeten Stiftung fast 7.000 Stimmen abgegeben. Die Stiftung KiBa hatte die Sanierung der zwölf Kirchengebäude im vergangenen Jahr gefördert. Auf den um 1200 entstandenen Backsteinbau in Altenkirchen entfielen knapp 1.400, auf die Kirche in Zirchow fast 1.100 Stimmen. Die Kirche in Leer erhielt gut 800 Stimmen.

Die Dorfkirche Altenkirchen im nördlichen Teil Rügens ist eines der ältesten Gotteshäuser auf der Insel. Nur kurze Zeit nach der Christianisierung Rügens sei sie - möglicherweise auf einem slawischen Begräbnishügel - errichtet worden, hieß es. In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts sei das Langhaus zur dreischiffigen Basilika vergrößert worden. Einen Turm hat das Gebäude nicht. 1670 wurde ein freistehender Fachwerkbau als Glockenturm errichtet, der inzwischen leicht schief stehe. Auch Balkentragwerk, Dach und Treppe im Inneren der Kirche seien sanierungsbedürftig. Für die Instandsetzung stellt die Stiftung KiBa 10.000 Euro zur Verfügung.

Die Pfarrkirche Altenkirchen ist eins der ältesten Gotteshäuser der Insel , da sie kurz nach der Christianisierung Rügens  - möglicherweise auf einem slawischen Begräbnishügel - errichtet wurde. Der freistehende Glockenturm steht inzwischen leicht schief.

Die St. Jacobus-Kirche Zirchow ist die älteste Kirche auf Usedom. Sie wurde 1280 aus Feldsteinen errichtet. Erste Funktion der Kirche sei der Schutz der Zirchower vor räuberischen Übergriffen gewesen, hieß es. Der quadratische Turm kam im 15. Jahrhundert hinzu. Die KiBa unterstützt die Instandsetzung des Kirchturms mit 10.000 Euro.

Seit 1999 konnte die Stiftung der EKD und der evangelischen Landeskirchen laut eigenen Angaben Zusagen für Sanierungsvorhaben in Höhe von rund 35,5 Millionen Euro geben. Für 2023 sind Förderungen in Höhe von mehr als einer Million Euro vorgesehen.