Hilfsorganisationen fordern erleichterten Familiennachzug

Hilfsorganisationen fordern erleichterten Familiennachzug

Berlin (epd). Terre des hommes und Pro Asyl haben die Bundesregierung mit einem Blumenmeer vor dem Bundestag zu einem erleichterten Familiennachzug aufgefordert. Die Aktion der beiden Hilfsorganisationen am Montag fand anlässlich des Internationalen Tages der Familie statt und stand unter der Überschrift #Vergissmeinnicht. Damit sollte an die im Koalitionsvertrag vereinbarte Rückkehr zum ursprünglichen Rechtsanspruch erinnert werden.

Nach der großen Fluchtbewegung war 2016 für Flüchtlinge mit sogenanntem subsidiären Schutz das Recht ausgesetzt worden, die engsten Familienangehörigen nach Deutschland nachzuholen. Die damalige Bundesregierung wollte so den Zuzug Asylsuchender reduzieren. Betroffen waren vor allem Syrer, die oftmals nur den untergeordneten Schutz erhalten. 2018 legte die Bundesregierung für diese Gruppe ein Kontingent mit 1.000 Plätzen im Monat auf. Laut Koalitionsvertrag wollen SPD, Grüne und FDP zum ursprünglichen Rechtsanspruch zurück.

Zehntausende durch Flucht und Verfolgung getrennte Familien warteten derzeit darauf, in Deutschland wieder vereint zu werden, erklärte Pro Asyl. Vor allem rechtliche Regelungen verhinderten, dass ihr Familiennachzug schnell, rechtssicher und human erfolgen könne.

Die Referentin für Migration und Flucht bei terre des hommes, Sophia Eckert, sagte, jeder Tag, an dem geflüchtete Kinder und Jugendliche von ihren Familien getrennt seien, sei einer zu viel: „Das gilt nicht nur für Ehepartnerinnen und Ehepartner, Eltern und Kinder, sondern auch für Geschwister.“ Als Teil der Kernfamilie müssten sie ebenso wie die Eltern ein Nachzugsrecht erhalten.