Sorbische Osterreiter unterwegs in der Oberlausitz

Sorbische Osterreiter unterwegs in der Oberlausitz

Bautzen (epd). Die katholische Tradition der sorbischen Osterreiter hat in diesem Jahr wieder zahlreiche Zuschauer angezogen. In neun Prozessionen verkündeten die Osterreiter am Sonntag in der Oberlausitz die biblische Botschaft von der Auferstehung von Jesus Christus. Insgesamt beteiligen sich rund 1.500 Osterreiter an den Prozessionen der katholischen Sorben, wie das Bistum Dresden-Meißen in Dresden mitteilte. Der Brauch wird seit mehr als fünf Jahrhunderten gepflegt.

Die Prozessionen führten jeweils von der Heimatkirche bis ins nächste Dorf. Der sorbische Brauch ist auch heute ausschließlich Männern vorbehalten. Von ihren festlich geschmückten Pferden aus singen sie Kirchenlieder und sprechen Gebete. Tausende Besucher kommen jedes Jahr in die Oberlausitz, um den Osterbrauch zu erleben.

In den Prozessionen führen die Reiter ein Kreuz, Kirchenfahnen und eine Jesus-Statue mit. Der katholisch geprägten Teil der sorbischen Oberlausitz befindet sich im Dreieck zwischen Kamenz, Bautzen und Hoyerswerda.

Auf eine ebenfalls jahrhundertelange Tradition blickt auch das Ostersaatreiten im ostsächsischen Ostritz zurück. Es führt zum Kloster St. Marienthal. Auf dem Weg dorthin wird das Osterevangelium verkündet. Außerdem beten die Reiter um gutes Wachstum der Saat. Seit 1993 wird der Brauch in ökumenischer Gemeinschaft gepflegt.

Sorbische Osterreiter-Prozessionen fanden erstmals Ende des 15. Jahrhunderts zwischen Hoyerswerda und Wittichenau statt. Die Wurzeln dieses Brauchs reichen den Angaben zufolge vermutlich bis in vorchristliche Zeiten zurück.