UN: Zehn Millionen Kinder im Sahel leiden Not

UN: Zehn Millionen Kinder im Sahel leiden Not

Genf (epd). In Burkina Faso, Mali and Niger sind laut dem Hilfswerk Unicef zehn Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen. Damit habe sich die Zahl der notleidenden Jungen und Mädchen in den drei krisengeschüttelten Sahelländern seit dem Jahr 2020 verdoppelt, sagte Unicef-Sprecher John James am Freitag in Genf. Das vergangene Jahr sei für Kinder besonders schlimm gewesen.

Die Kinder litten besonders unter der Gewalt in den Staaten, bewaffnete Gruppen und das Militär bekämpften sich. In Burkina Faso seien in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 dreimal so viele Minderjährige getötet worden wie im gleichen Zeitraum 2021.

Die Kämpfe würden zunehmend brutal. Einige der bewaffneten Gruppen, die in weiten Teilen von Mali, Burkina Faso und zunehmend auch in Niger operieren, riegelten Städte und Dörfer ab und sabotierten die Wasserversorgungsnetze. Im Jahr 2022 seien in Burkina Faso 58 Wasserstellen angegriffen worden, gegenüber 21 im Jahr 2021 und drei im Jahr 2020.

In den drei Ländern seien über 8.300 Schulen geschlossen worden. Einrichtungen seien direkt angegriffen worden. Lehrer seien geflohen, Eltern hätten zu viel Angst, ihre Kinder zur Schule zu schicken.

Jüngsten Prognosen zufolge werden bis Juni 2023 mehr als 20.000 Menschen im Grenzgebiet zwischen Burkina Faso, Mali und Niger von einer katastrophalen Ernährungslage betroffen sein, so der Unicef-Sprecher.