Studie: Die meisten jungen Männer wollen nicht in Sozialberufe

Studie: Die meisten jungen Männer wollen nicht in Sozialberufe

Erfurt (epd). Nur 21,8 Prozent der jungen Männer in Deutschland können sich einer Umfrage zufolge vorstellen, im sozialen Bereich zu arbeiten. Wie aus einer am Donnerstag in Erfurt veröffentlichten Studie der IU Internationalen Hochschule hervorgeht, sind Verdienst, fehlende Anerkennung sowie Arbeitsbedingungen in Sozialberufen die größten Hürden für die 620 befragten Schüler.

Die Herausforderung in sozialen Berufen spricht der Studie zufolge für 53 Prozent der Befragten nicht gegen eine Ausbildung oder ein Studium im sozialen Bereich. Die Meinung anderer stelle für 22,6 Prozent der jungen Männer ein Problem dar und 50,8 Prozent widersprächen der Aussage, soziale Berufe seien nur etwas für Frauen. An Interesse mangele es grundsätzlich nicht, denn 65,5 Prozent der Befragten interessierten sich für soziale und pädagogische Themen.

Fabian van Essen, Professor an der IU Internationalen Hochschule, sieht ein Kernproblem im Wegfall des Zivildienstes, welcher früher junge Männer für soziale und pädagogische Berufe sozialisierte. „Heutzutage fehlt vielen Männern diese Kennenlernmöglichkeit“, sagte van Essen. Außerdem mangelt es der Studie zufolge an männlichen Vorbildern. Nur 13,1 Prozent der jungen Männer gaben an, dass ihr Vater oder Opa in diesem Bereich arbeitet.