Sozialverbände kritisieren Lauterbachs Pläne für Pflegereform

Sozialverbände kritisieren Lauterbachs Pläne für Pflegereform

Berlin (epd). Die von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eingebrachten Vorschläge zur Pflegereform reichen nach Einschätzung des Sozialverbands VdK nicht aus. „Bei den bisherigen Plänen fehlt es noch an vielen Ecken und Enden“, teilte VdK-Präsidentin Verena Bentele am Dienstag in Berlin mit. Sie forderte einen eigenen Lohn für pflegende Angehörige, „denn viele Angehörige haben ihre Erwerbstätigkeit reduziert oder beendet, um ihre Nächsten zu pflegen“.

Die geplante Erhöhung des Pflegegeldes, das pflegende Angehörige erhalten, um 5 Prozent ist laut VdK bei einem Preisverfall von 14 Prozent nur „ein Tropfen auf den heißen Stein“. In Zukunft müsse auch Steuergeld für die Pflege aufgewendet werden, um deren Kasse weiter zu entlasten. Darüber hinaus fehle es massiv an Pflegediensten vor Ort und genügend Tagespflegeplätzen.

Eva-Maria Güthoff, Vorstandsvorsitzende des Verbands katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD), kritisierte, das Bundesgesundheitsministerium mache es sich mit dem Gesetzentwurf zu einfach. Anstatt die Pflegeeinrichtungen zu stärken, nehme der Entwurf pflegende Angehörige in die Pflicht. Angesichts der dramatischen Lage in der Langzeitpflege sei das nicht nachzuvollziehen.