Europäisches Taizé-Jugendtreffen in Rostock geht zu Ende

Europäisches Taizé-Jugendtreffen in Rostock geht zu Ende

Rostock (epd). Nach fünf Tagen endet an diesem Wochenende das 45. Europäische Taizé-Jugendtreffen in Rostock. Rund 4.000 junge Menschen und 1.000 Tagesgäste kamen zu ökumenischen Gebeten und Workshops in die Hansestadt, wie die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) am Sonnabend mitteilte. Der ACK-Vorsitzende, Erzpriester Radu Constantin Miron, bezeichnete die Jugendlichen als „Botschafter des Glaubens“. Sie seien ein hoffnungsvolles Zeichen für die Zukunft der Kirchen und einer friedlichen Gesellschaft in Europa.

Manche konfessionstrennenden Fragen spielten für die Jugendlichen keine Rolle, sagte Miron. Vielmehr verbinde sie der Glaube an Jesus Christus und das Erleben von christlicher Gemeinschaft. Die jungen Menschen hätten vielen älteren Christen, die teilweise von Erfahrungen des „belächelten und unterdrückten Christentums zu Zeiten der DDR“ geprägt seien, Mut und Hoffnung geschenkt. Gleichzeitig hätten die Jugendlichen zum Ausdruck gebracht, dass sie die Menschen in leitenden Funktionen von Kirche, Gesellschaft und Politik in der Verantwortung sehen, sich für die Zukunft des Planeten und für Benachteiligte einzusetzen.

Der Prior der Communauté von Taizé, Frère Alois, bezeichnete es als wichtigen Schritt in der Ökumene allgemein, dass auch Familien ohne Kirchenzugehörigkeit den jungen Menschen Übernachtungsmöglichkeiten angeboten hatten. Manchmal hätte er den Eindruck, dass sich die Ökumene in einem Stillstand befinde. „Die theologischen Übereinkünfte schaffen es nicht; uns in unserem kirchlichen Alltag näherzubringen. Wir brauchen aber eine Ökumene des Volkes Gottes.“

Das 46. Europäische Jugendtreffen von Taizé findet vom 28. Dezember 2023 bis zum 1. Januar 2024 in der slowenischen Hauptstadt Ljubljana statt. Taizé ist ein kleiner Ort nahe dem ostfranzösischen Cluny und Sitz der geistlichen Gemeinschaft, die Jugendliche aus aller Welt besuchen, um gemeinsam zu beten, zu schweigen und ins Gespräch zu kommen. Gegründet wurde die Gemeinschaft 1949 von dem reformierten Theologen Roger Schutz (1915 - 2005).