Köln, Berlin (epd). Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) geht von einer Linderung des Fachkräftemangels in Kindergärten und -tagesstätten durch das geplante Kita-Qualitätsgesetz aus. Sie sei „sehr optimistisch“, mit diesem Gesetz zusätzliches Personal für die Betreuungseinrichtungen zu gewinnen, sagte Paus am Freitag im Deutschlandfunk. Sie verwies auf eine Regelung des am selben Tag im Bundestag zur Abstimmung stehenden Gesetzes, wonach die Bundesagentur für Arbeit (BA) künftig drei statt zwei Jahre Umschulungen finanzieren soll - bei einer Ausbildungsdauer von insgesamt fünf Jahren im Erzieherberuf.
Das Gesetz sende außerdem ein „klares Signal“ aus, dass Erzieherinnen und Erzieher einen „wichtigen und attraktiven Beruf“ ausübten. Paus räumte in dem Interview zwar ein, dass es weiterhin an Kitaplätzen und Personal mangele. „Aber es ist auch durchaus was passiert“, sagte die Ministerin. Die Zahl der Beschäftigten in Kitas habe sich in den vergangenen 15 Jahren verdoppelt, unterstrich die Grünen-Politikerin.
Mit Blick auf die Sprachkompetenz von Kleinkindern sagte Paus, was in der Kita nicht geschafft werde, könne in späteren Jahren in der Schule kaum noch aufgeholt werden. Es müssten „nationale Qualitätsstandards in der frühkindlichen Bildung“ gelten, obwohl der Bund für das Thema Kinderbetreuung nicht zuständig sei.