Studie: Mehr Bewegungsmuffel wegen Corona

Studie: Mehr Bewegungsmuffel wegen Corona

Hamburg (epd). Die Menschen in Deutschland halten sich einer Studie zufolge inzwischen deutlich weniger fit als vor der Corona-Pandemie. Rund ein Drittel der Bürgerinnen und Bürger bewege sich zu wenig, heißt es in der am Mittwoch von der Techniker Krankenkasse (TK) vorgestellten Untersuchung. 30 Prozent der Befragten gaben demnach an, weniger als eine halbe Stunde am Tag aktiv auf den Beinen zu sein. „Wir sehen deutliche Effekte durch Corona“, sagte Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK. Vor allem das Homeoffice wurde als „Bewegungskiller“ genannt.

Ein entscheidender Faktor für die tägliche Bewegung sei das Arbeitsleben, doch wegen Corona hätten viele Beschäftigte zumindest zeitweise im Homeoffice (46 Prozent) gearbeitet. Mehr als die Hälfte davon bewege sich in den eigenen vier Wänden jedoch weniger als am normalen Arbeitsplatz (56 Prozent): „Vor allem der Arbeitsweg zum Beispiel zu Fuß oder mit dem Fahrrad fehlt jetzt als natürliche Aktivität im Alltag“, sagte Baas. Generell mache die Hälfte der Deutschen zu wenig Sport.

Corona hat laut der Studie auch die Sportgewohnheiten verändert. 52 Prozent schafften es in der Corona-Pandemie, regelmäßig Sport zu treiben. Als während der Lockdowns Fitnessstudios geschlossen waren und das Training in Vereinen nicht stattfand, wich ein Fünftel (21 Prozent) auf digitale Sportangebote aus, nutzten Youtube-Videos, Online-Sportkursen oder Apps.

Mit Abstand die beliebteste Sportart ist den Angaben nach Fahrrad fahren (46 Prozent). Auf Platz zwei folgt Joggen (26 Prozent), Platz drei belegen Wandern und Nordic Walking (25 Prozent). Yoga hat im Vergleich zur Vorgängerstudie mit neun Prozent noch mal deutlich zugelegt und ist damit beliebter als Fußball (sechs Prozent).

Dass es sich lohnt, sportlich aktiv zu sein, belegt die Studie ebenfalls. Von denen, die wöchentlich mehr als drei Stunden Sport treiben, geben 70 Prozent an, dass ihr Gesundheitszustand gut oder sehr gut ist. Nur elf Prozent stufen ihre Gesundheit als weniger gut oder schlecht ein. Bei den „Nichtsportlern“ ist es fast ein Viertel der Befragten (23 Prozent).

Für die Studie „Beweg dich, Deutschland!“ wurden im Mai im Auftrag der Techniker Krankenkasse bundesweit 1.706 Personen ab 18 Jahren zu ihrem Sport- und Bewegungsverhalten befragt.