Sozialökonom: "Inflation frisst sich über Energiepreise ins System"

Sozialökonom: "Inflation frisst sich über Energiepreise ins System"

Berlin (epd). Der Sozialökonom Achim Truger rechnet mit einer weiterhin stark erhöhten Inflationsrate in Deutschland. Es sei schwer vorherzusagen, wann „der Kipppunkt“ komme, an dem sie wieder sinken werde, sagte er am Dienstag im Inforadio des Rundfunks Berlin-Brandenburg (RBB): „Die Inflation frisst sich über die Energiepreise ins System“, so das Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung für Wirtschaft.

Bezüglich der Entlastungen in der Energiepreis-Krise durch die Bundesregierung hält der Professor für Sozialökonomie an der Universität Duisburg-Essen einen Energie-Solidaritätszuschlag für eine bessere Wahl als die Verteilung von Geld an alle. Einkommensstarke Haushalte könnten die Inflation auch mit eigenen Mitteln ausgleichen. Man dürfe nicht zu viel „Geld ins System“ geben, das könne die Inflation anheizen, warnte Truger.

Für einzelne Unternehmen und Branchen könne es möglicherweise wegen der Energiekrise eng werden, sagte Truger. Hier könne eine akute staatliche Unterstützung helfen. Ansonsten gehe er davon aus, dass es nicht zu einer „massiven Deindustralisierung“ in Deutschland kommen werde. Dies könne insbesondere vermieden werden, indem auf erneuerbare Energien gesetzt werde.