NRW-Landtagspräsident: Zum Christentum und seinen Symbolen stehen

NRW-Landtagspräsident: Zum Christentum und seinen Symbolen stehen
12.11.2022
epd
epd-Gespräch: Ingo Lehnick

Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Landtagspräsident André Kuper (CDU) hält das Entfernen eines historischen Kreuzes für das Treffen der G7-Außenminister im Münsteraner Friedenssaal „für einen absoluten Fehler“. „Wir müssen uns vor Augen halten, dass noch immer mehr als die Hälfte der Menschen in unserem Land christlichen Glaubens sind“, sagte Kuper dem Evangelischen Pressedienst (epd). „Ein Land wie Deutschland mit seiner Tradition und Prägung, mit der Reformation, weltberühmten Liedern, Dichtern und Komponisten und mit dem Mut eines Dietrich Bonhoeffer sollte zum Christentum und zu dessen Symbolen stehen.“

Das jahrhundertealte Kreuz im Friedenssaal des Historischen Rathauses war im Zuge einer Umgestaltung für das G7-Treffen Anfang November weggeräumt worden. „Das war vermutlich eine unbedachte Handlung“, sagte Kuper. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) habe sich „sehr schnell dafür entschuldigt und gesagt, dass dies nicht in ihrem Sinne war“, betonte der Christdemokrat. In Münster wurden Teile des Westfälischen Friedens verhandelt und zum Abschluss gebracht, der den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) beendete.

Zum Verhältnis von Kirche und Staat sagte Kuper, „angesichts der dunklen Vergangenheit Deutschlands“ hätten die Mütter und Väter des Grundgesetzes die Trennung von Staat und Kirche in die Verfassung geschrieben, „das war richtig“. Staat und Kirchen hätten dennoch viele Berührungspunkte: Beide lebten vom Vertrauen der Menschen, und beide setzten sich für das Gemeinwohl ein.

„Daher ist es gut, dass die Kirche die Sorgen und Nöte der Menschen erkennt und aufnimmt“, sagte der Landtagspräsident. „An vielen Stellen engagieren sich die Kirchen und ihre Sozialverbände zum Wohle aller für das Gemeinwesen.“ Die Missbrauchsskandale hätten den christlichen Kirchen, insbesondere der katholischen, allerdings sehr geschadet: „Da ist viel Vertrauen in Kirche und kirchliche Institutionen verloren gegangen.“