Caritas-Präsidentin: Digitalisierung von Hilfen ist Zukunftsaufgabe

Caritas-Präsidentin: Digitalisierung von Hilfen ist Zukunftsaufgabe
Deutscher Caritasverband feiert 125. Jubiläum mit Sonderbriefmarke
Der Deutsche Caritasverband ist zu seinem 125. Jubiläum mit einem Sonderpostwertzeichen gewürdigt worden. Die Digitalisierung von Hilfsangeboten sieht der Verband als eine Zukunftsaufgabe.

Köln (epd). Der Deutsche Caritasverband hat am Mittwoch in Köln sein 125. Gründungsjubiläum mit der Vorstellung eines Sonderpostwertzeichens mit dem Logo des Wohlfahrtsverbandes gefeiert. Das rote Flammenkreuz, das Verbands-Logo, sei Symbol für das, was die Marke Caritas auszeichne, sagte die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa. Die Herausforderung sei nun, die Marke Caritas in die Zukunft zu führen. Im Zentrum stehe dabei die weitere Digitalisierung von Hilfsangeboten. Zudem müsse angesichts globaler Probleme, nationale und internationale Solidarität noch stärker verschränkt werden.

Der Caritasverband werde mit einem Sonderpostwertzeichen bedacht, weil er einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt der Gesellschaft leiste, erklärte das Bundesfinanzministerium als Herausgeber der Briefmarke. Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) würdigte die Bedeutung des größten deutschen Wohlfahrtsverbandes für Städte und Gemeinden. Bei der Flüchtlingshilfe, der Wohnungslosenhilfe und in der Pflege leisteten die Caritas und andere Wohlfahrtsverbände wichtige Dienste. „Wir könnten das als Stadt nicht alleine stemmen.“

Analoge und digitale Hilfskonzepte müssten künftig noch stärker verknüpft werden, beschrieb Welskop-Deffaa eine Zukunftsaufgabe des Verbandes. „Das Beratungskonzept wird hybrid.“

Zudem träten globale Herausforderungen stärker in den Vordergrund. Angesichts weltweiter Probleme wie dem Klimawandel dürfe nationale und internationale Solidarität künftig nicht mehr gegeneinander ausgespielt werden, betonte Welskop-Deffaa. „Wir bringen da Kompetenzen und innovative Kraft ein.“ Mit dem Katastrophen-Hilfswerk „Caritas International“ ist der Verband weltweit tätig.

Der Deutsche Caritasverband wurde am 9. November 1897 von sozial engagierten Bürgern in Köln als „Caritasverband für das Katholische Deutschland“ gegründet. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Verband als Zusammenfassung der Diözesan-Caritasverbände zu einer einheitlichen Organisation von der Bischofskonferenz anerkannt. Heute unterhält er mit seinen rund 8.000 rechtlich eigenständigen Trägern insgesamt mehr als 24.000 Einrichtungen wie Seniorenheime, ambulante Pflegedienste, Kindertagesstätten oder Beratungsstellen.

Mit fast 700.000 hauptberuflichen und Hunderttausenden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist der Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche der größte Wohlfahrtsverband in Deutschlands. Unter dem Markenzeichen des roten Flammenkreuzes breitete sich die Sozialbewegung in mehr als 160 Länder aus. Das Wort Caritas kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Nächstenliebe.