Innenministerium: Zahl der Salafisten leicht rückläufig

Innenministerium: Zahl der Salafisten leicht rückläufig

Berlin (epd). Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hat die Bedeutung von Deradikalisierungs- und Präventionsprogrammen bei der Bekämpfung islamistischer Gefährder betont. „Wir nehmen die Gefahr des islamistischen Terrors sehr ernst und bekämpfen sie entschlossen“, sagte sie am Montag in Berlin zum zehnjährigen Bestehen der Beratungsstelle „Radikalisierung“. Das Innenministerium zählt derzeit in Deutschland 11.900 Salafisten. Deren Zahl sei „leicht rückläufig“, verbleibe aber auf hohem Niveau, sagte die Parlamentarische Staatssekretärin im Innenministerium, Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD).

Besonderes Potenzial gehe von radikalisierten Einzelpersonen aus. Diese entschieden sich für Taten mit leicht zu beschaffenden Waffen wie Messer oder Fahrzeuge. Das Bundesinnenministerium zählt demnach insgesamt 530 Gefährder.

„Nur wenn wir es schaffen, radikalisierte Menschen, die sich ändern wollen, zurück auf den Weg in unsere offene, demokratische Gesellschaft zu bringen, können wir Terror und Hass erfolgreich und nachhaltig bekämpfen“, erklärte Faeser. Entscheidend dafür sei neben der klassischen Arbeit von Polizei und Nachrichtendiensten auch die Präventionsarbeit, fügte sie hinzu.

Die Beratungsstelle „Radikalisierung“ ist beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge angesiedelt. Der Vizepräsident des Bundesamtes, Michael Griesbeck, sagte, eine höhere dreistellige Zahl der rund 5.000 bislang eingegangenen Anrufe bei der Beratungsstelle „Radikalisierung“ sei sicherheitsrelevant gewesen. Das Durchschnittsalter der radikalisierten Personen sei in den vergangenen Jahren gesunken, warnte Griesbeck.