Studie: Corona-Hilfen stimmen Selbstständige optimistisch

Studie: Corona-Hilfen stimmen Selbstständige optimistisch

Berlin (epd). Selbstständige, die während der Corona-Pandemie Soforthilfe erhalten haben, beurteilen nach einer Untersuchung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ihre Zukunftsaussichten besser. „Die Soforthilfe war wichtig, um die Liquidität bei Selbstständigen und Kleinstunternehmen sicherzustellen, aber sie reichte allein nicht aus“, sagte Caroline Stiel, Co-Autorin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im DIW, am Mittwoch in Berlin. „Wichtiger war das Signal, das die Nothilfe sendete: Dass der Staat die Selbstständigen mit der Corona-Krise nicht allein lassen würde.“

Der Anteil der Selbstständigen, die im Frühjahr 2020 erwarteten, ihr Geschäft trotz Pandemie weiterführen zu können, war bei jenen, die Soforthilfe erhalten hatten, um 6,5 Prozentpunkte höher als bei jenen, die keine erhalten hatten, teilte das DIW mit. Besonders stark sei der Effekt bei Selbstständigen gewesen, deren Unternehmen stark digitalisiert sind. Hier habe der Unterschied 11 Prozentpunkte betragen.

Keinen messbaren Effekt haben dem DIW zufolge die Corona-Hilfen hingegen bei schwach digitalisierten Unternehmen gehabt. Die Studienautorinnen und -autoren argumentieren daher dafür, die Digitalisierung von Selbstständigen und kleinen Unternehmen zu fördern. Dies sei ein Beitrag zur Krisenfestigkeit.

Für die Studie befragte das DIW in Zusammenarbeit mit der Universität Trier und dem Leibniz-Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Mannheim mehr als 27.000 Selbstständige. Insgesamt hätten mehr als die Hälfte aller Selbstständigen in Deutschland Corona-Nothilfen beantragt, dies seien 2,2 Millionen Anträge gewesen.