Attacke auf Mahnwache vor iranischer Botschaft in Berlin

Attacke auf Mahnwache vor iranischer Botschaft in Berlin

Berlin (epd). Drei unbekannte Männer haben in der Nacht zu Sonntag ein Protestcamp von Exil-Iranern vor der iranischen Botschaft in Berlin-Dahlem attackiert und dabei mehrere Menschen verletzt. Nach Angaben der Berliner Polizei vom Sonntag hatte der polizeiliche Objektschutz vor dem Botschaftsgebäude in der Podbielskiallee gegen 1.15 Uhr bemerkt, wie drei mit Tüchern vermummte Männer Transparente und Fahnen von einem als Dauermahnwache fungierenden Wohnwagen rissen. Er habe daraufhin den zuständigen Polizeiabschnitt alarmiert und die Männer aufgefordert, ihre Taten zu unterlassen.

Die Unbekannten hätten trotzdem versucht, die Tür des Wohnwagens aufzureißen, in dem sich vier Männer im Alter von 34, 37, 55 und 63 Jahren befanden. In der Folge kam es zu einer Auseinandersetzung, bei der der 37-Jährige mit einem Holzstab geschlagen und getreten worden sein soll. Dem 63-Jährigen sollen die Angreifer mit einem spitzen Gegenstand in einen Zeh geschnitten haben. Der 55-Jährige zog sich eine Schürfwunde zu.

Die Angreifer sollen anschließend mit einem Pkw geflüchtet sein. Der 34-Jährige gab an, aus dem Auto heraus mit einer Schusswaffe bedroht worden zu sein. Die beiden verletzten Männer kamen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus. Der Polizeiliche Staatsschutz ermittelt.

Laut auf Twitter und Instagram verbreiteten Augenzeugenberichten sollen die Angreifer Persisch gesprochen und Messer, Schlagstöcke und Pistolen dabei gehabt haben. Seit Wochen gibt es im Iran und in vielen Städten Proteste gegen das Mullah-Regime. Auslöser war der Tod einer jungen Frau nach ihrer Verhaftung durch die iranische Sittenpolizei.