Ermittlungen gegen Telegram-Chatgruppe in Berlin

Ermittlungen gegen Telegram-Chatgruppe in Berlin

Berlin (epd). Berliner Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Dienstag Wohnungen von fünf Tatverdächtigen im Zusammenhang mit der Verbreitung strafbarer Inhalte in einer Telegram-Chatgruppe durchsucht. Ermittelt werde unter anderem wegen Volksverhetzung, des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, öffentlicher Aufforderung zu Straftaten und Gewaltdarstellungen, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Strafermittler.

Vier Männer im Alter von 41 bis 57 Jahren und eine 66-jährige Frau aus Berlin sollen demnach zwischen Mitte Februar 2021 und Ende März 2022 in einer Telegram-Chatgruppe strafbare Inhalte gepostet haben. An der Polizeiaktion waren etwa 65 Ermittler sowie eine Einsatzhundertschaft beteiligt. Durchsucht wurden fünf Privatadressen in Marzahn-Hellersdorf, Mitte, Pankow, Spandau und Tempelhof-Schöneberg. Unter anderem wurden Mobiltelefone, Tablets und Laptops beschlagnahmt. Außerdem seien mehrere Verstöße gegen das Waffengesetz festgestellt worden.

In der etwa 400 Mitglieder zählenden Gruppe wurden den Angaben zufolge Bilder und Texte veröffentlicht, die neben zahlreichen „einfachen“ Beleidigungen auch Gewaltfantasien gegenüber Politikerinnen und Politikern beschreiben. Zudem seien Vergleiche zwischen der Pandemie-Politik und dem Nationalsozialismus und dem Holocaust gezogen worden. Impfärzte wurden mit Kriegsverbrechern gleichgesetzt. Die Ermittlungen dauerten an, hieß es.