Paritätischer Gesamtverband sieht soziale Dienste in akuter Gefahr

Paritätischer Gesamtverband sieht soziale Dienste in akuter Gefahr

Berlin (epd). Der Paritätische Gesamtverband warnt wegen der aktuellen Preissteigerungen vor erheblichen Einbrüchen bei sozialen Diensten. Er stellte am Freitag in Berlin die Ergebnisse einer bundesweiten Umfrage im eigenen Verband vor. Danach gaben 46 Prozent der befragten Einrichtungen an, dass sie ohne Hilfe ihre Angebote noch höchstens ein Jahr aufrechterhalten könnten. 90 Prozent der Befragten sehen ihre Einrichtung gefährdet.

Gemeinnützige Träger wie die Wohlfahrtsverbände könnten Kostensteigerungen nicht einfach an ihre Klientinnen und Klienten weitergeben, erklärte der Verband. Außerdem dürften sie nur in begrenztem Umfang Rücklagen bilden. Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider warnte: „Wenn gemeinnützige soziale Einrichtungen und Dienste nicht schnell, umfassend und unbürokratisch unterstützt werden, droht im Sozialen 'Tabula Rasa'.“ Soziale Einrichtungen und Dienste bräuchten umgehend eine verbindliche Zusage, dass man sie nicht im Regen stehen lasse.

Für die Umfrage waren bundesweit 1.300 Einrichtungen unter dem Dach des Paritätischen befragt worden. Knapp drei Viertel erwarten allein bei den Heizkosten eine Verdoppelung der Ausgaben, 26 Prozent sogar eine Verdreifachung.