Wiesbaden (epd). Bereits vor der Energiekrise haben die Heizkosten viele Haushalte in Deutschland finanziell überfordert. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden mitteilte, konnten im vergangenen Jahr 2,6 Millionen Menschen ihre Wohnung aus Geldmangel nicht angemessen heizen, das entspricht 3,2 Prozent der Bevölkerung. Die Daten stammen aus einer EU-Erhebung zu Einkommen und Lebensbedingungen, die sich auf Einschätzungen der Befragten stützt.
Besonders häufig waren demnach Alleinlebende und Menschen in Alleinerziehenden-Haushalten betroffen: Rund 4,3 Prozent der Alleinlebenden sowie 4,7 Prozent der Personen in Alleinerziehenden-Haushalten konnten ihre Wohnung nicht ausreichend heizen.
In der Europäischen Union waren im vergangenen Jahr rund 6,9 Prozent der Bevölkerung finanziell nicht in der Lage, ihre Wohnung angemessen warmzuhalten. Am häufigsten traf dies auf Menschen in Bulgarien zu, wo nahezu jede oder jeder Vierte (23,7 Prozent) betroffen war. Es folgten Litauen (22,5 Prozent) und Zypern (19,4 Prozent). Am niedrigsten war der Anteil in Finnland (1,3 Prozent) sowie in Schweden, Slowenien und Österreich (jeweils 1,7 Prozent).