Von Armut Betroffene demonstrieren vor dem Kanzleramt

Von Armut Betroffene demonstrieren vor dem Kanzleramt

Berlin (epd). Unter dem Slogan „'Armut ist nicht sexy“ haben Aktivisten am Samstag in Berlin mehr Unterstützung für Menschen mit niedrigen Einkommen in der Energiekrise gefordert. Angesichts steigender Energie- und Lebensmittelpreise wachse die Not von knapp 14 Millionen Armutsbetroffenen in Deutschland mit jedem Tag, erklärte der Paritätische Wohlfahrtsverband anlässlich der Demonstration mit mehreren Dutzend Teilnehmern in Berlin.

Der Protest sei überzeugend, weil auch betroffene Menschen auf die Straße gingen und ihr Gesicht zeigten, sagte der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbands, Ulrich Schneider, bei dem Protest dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die Betroffenen machten deutlich, „Armut ist nicht erst dann gegeben, wenn Menschen unter Brücken schlafen müssen, zu wenig zu essen oder keine Kleidung haben, sondern Armut ist Ausgrenzung“.

Eine Petition der Initiative „#IchBinArmutsbetroffen“, mit der die Bundesregierung zu verstärkten Maßnahmen gegen die Armut aufgefordert wird, hätten bereits mehr als 60.000 Menschen unterschrieben, hieß es.

Noch nie hätten so viele Menschen in Deutschland am Existenzminimum gelebt wie heute, beklagte die Kampagnen-Plattform „Campact“. 20 Prozent der Kinder und Jugendlichen sowie 16 Prozent der Erwachsenen seien Ende 2021 von Armut betroffen gewesen, betonte die Organisation unter Hinweis auf eine Studie des Paritätischen Wohlfahrtsverbands.