Karlsruhe, Dresden (epd). Die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe hat am Donnerstag eine Frau aus Mittelsachsen wegen Terrorverdachts festnehmen lassen. Sie werde der Rädelsführerschaft in einer terroristischen Vereinigung beschuldigt, teilte die Behörde mit. Die staatsfeindliche Gruppierung war im April aufgeflogen. Die Festnahme steht im Zusammenhang mit der mutmaßlich geplanten Entführung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD).
Den Angaben zufolge hatte sich die Gruppierung zum Ziel gesetzt, „in Deutschland bürgerkriegsähnliche Zustände auszulösen und damit letztlich den Sturz der Bundesregierung und der parlamentarischen Demokratie herbeizuführen“. Der mutmaßlichen Anführerin Elisabeth R. werde unter anderem eine „mittäterschaftliche Vorbereitung eines hochverräterischen Unternehmens gegen den Bund“ zur Last gelegt.
Sie verfolge „eine Ideologie, nach der die auf dem Grundgesetz beruhende staatliche Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland keine Geltung beanspruchen kann“, hieß es. Vielmehr existiere für die Sächsin das „Deutsche Reich“ auf Grundlage der Verfassung von 1871. Die Beschuldigte sollte noch am Donnerstag dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden.