Bahn startet mit Azubis aus Tunesien Projekt zur Arbeitsmigration

Bahn startet mit Azubis aus Tunesien Projekt zur Arbeitsmigration

Berlin (epd). Die Deutsche Bahn setzt angesichts des zunehmenden Mangels an Arbeitskräften in Deutschland auch auf Auszubildende aus Nordafrika. Im Rahmen eines von Bund und Europäischer Union geförderten Projekts zur Arbeitsmigration bildet das Unternehmen in diesem Ausbildungsjahr erstmals zwei Tunesier als Elektroniker für Betriebstechnik aus, wie die Bahn und das Bundesentwicklungsministerium am Dienstag in Berlin mitteilten.

Das Ministerium erprobt damit nach eigenen Angaben wiederum, wie eine gezielte Zuwanderung von Fachkräften aussehen könnte, von der sowohl die Herkunftsländer als auch die deutsche Wirtschaft profitieren. Die Bundesregierung will ihre Fachkräftestrategie diese Woche beschließen.

Bei dem mit 13 Millionen Euro geförderten Pilotprojekt der EU und des Entwicklungsministeriums zur Arbeitsmigration und -mobilität zwischen Nordafrika und Europa (THAMM), werden Arbeitsagenturen in Tunesien, Marokko und Ägypten geschult und mit den Arbeitsagenturen in Belgien, Frankreich und Deutschland verbunden. Deutsche Unternehmen können über diesen Weg Stellen besetzen, falls sie dafür in Deutschland niemanden finden.

Seit 2019 wurden so den Angaben nach 234 Auszubildende und 44 Fachkräfte aus Tunesien, Marokko und Ägypten an Betriebe in Deutschland vermittelt, unter anderem an die Branchen Hotel- und Gaststätten, Elektro, Metallverarbeitung, Sanitär-Heizung-Klimatechnik, Logistik, Bäckerhandwerk, Baugewerbe und Fachinformatik. Die Bahn will nach eigenen Angaben im kommenden Jahr weitere Fachkräfte aus Tunesien oder Ägypten beschäftigen.