"Unmenschliche Behandlung": Polizei stoppt Schleuser

"Unmenschliche Behandlung": Polizei stoppt Schleuser

Ebersbach (epd). Die Bundespolizei hat bei Bautzen einen Transporter gestoppt, in dem 19 Flüchtlinge versteckt waren, und den mutmaßlichen Schleuser festgenommen. Wie die Bundespolizeidirektion Ebersbach am Samstag mitteilte, bot sich den Beamten ein „verstörendes Bild“ bei Öffnung des Fahrzeugs. Einige der Männer zwischen 16 und 32 Jahren hätten auf dem Boden gelegen oder im Kofferraum gehockt und seien so über mehrere Stunden ohne Pause transportiert worden.

Der Fahrer müsse sich aufgrund unmenschlicher Behandlung und ungeschützten Transports wegen des Einschleusens „unter lebensgefährlichen Umständen“ verantworten, teilte die Bundespolizei mit. Er sollte den Angaben zufolge am Samstag einem Haftrichter vorgeführt werden. Gestoppt wurde die Fahrt den Angaben zufolge am Freitagmorgen nach einem Bürgerhinweis auf einen offensichtlich überladenen Bulli.

Bei den 19 Männern handelt es sich laut Bundespolizei um Kurden, die einer Organisation 6.000 Euro zahlen sollten, damit sie über die Balkanroute nach Deutschland gebracht werden. Der festgenommene Fahrer habe die Fahrt ab Ungarn übernommen. Erst nach fünf Stunden habe er eine Pause gemacht und Wasser gekauft, erklärte die Bundespolizei. Die Männer seien an Erstaufnahmeeinrichtungen verwiesen worden und hätten Asylanträge gestellt.