Pfarrertag in Leipzig erörtert das "Ende der Sicherheit"

Pfarrertag in Leipzig erörtert das "Ende der Sicherheit"

Kassel, Leipzig (epd). Mit einem Gottesdienst in der Thomaskirche beginnt am Montag (26. September) der Deutsche Pfarrertag in Leipzig. Unter dem Motto „Ende der Sicherheit“ sollen bis Mittwoch die mitunter krisenhaften Veränderungen in Kirche und Gesellschaft in den Mittelpunkt rücken, erklärte der veranstaltende Verband evangelischer Pfarrerinnen und Pfarrer in Deutschland auf einer Online-Pressekonferenz am Freitag. Hierzu wird am Dienstag Thomas de Maizière (CDU) sprechen. Der frühere Bundesinnen- und Verteidigungsminister ist seit Oktober Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages.

Das Tagungsthema soll auch in einer Podiumsdiskussion mit Experten aus den Bereichen Polizei, Recht, Pflege und Theologie erörtert werden, sagte der Verbandsvorsitzende Andreas Kahnt. Gewohnte politische und gesellschaftliche Gefüge seien derzeit in Auflösung begriffen, etwa in der Arbeitswelt: „Als ich Kind war, konnte man als normaler Maurer eine Familie ernähren. Da hat sich vieles verändert“, sagte Kahnt. Auch der Klimawandel sowie steigende Energie- und Lebensmittelpreise verunsicherten die Menschen.

Diskutiert werden sollen außerdem die Herausforderungen infolge des wachsenden Pfarrermangels in der evangelischen Kirche. Hierdurch seien Pfarrerinnen und Pfarrer zunehmend überlastet, warnte Kahnt. Auch stellten sich neue Fragen zum pastoralen Rollenverständnis.

Die Tagung ist den Angaben zufolge der größte theologische Fachkongress in Deutschland. Die Veranstalter rechnen mit rund 350 Teilnehmern. Dem evangelischen Pfarrerverband gehören nach eigenen Angaben etwa 20.000 Pfarrerinnen und Pfarrer an.