Schäuble traf sich auf Sylt mit Punkern

Schäuble traf sich auf Sylt mit Punkern

Berlin (epd). Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble hat sich nach einem Zeitungsbericht während eines Sylt-Urlaubs mit Punkern getroffen. Dem Berliner „Tagesspiegel“ (Samstag online/Sonntag Print) sagte der CDU-Politiker: „Es war ein Termin mit mir in Kampen auf Sylt angekündigt.“ Ein paar Tage vorher habe er von einem Mann im Zeltlager vor dem Rathaus in Westerland eine E-Mail erhalten. „Sie wollten wissen, ob ich bereit sei, mit ihnen ein Gespräch zu führen“, sagte Schäuble, der am Sonntag sein 80. Lebensjahr vollendet.

Weiter berichtete der ehemalige Bundestagspräsident, dass er daraufhin eine dabeistehende Handynummer angerufen habe: „Ich sagte ihm, die Sache ist einfach: Natürlich rede ich mit Ihnen, aber unter einer Voraussetzung: Ich mache keine Brüllszenen.“ Nach Zustimmung von der anderen Seite sei er schließlich zu dem Treffen gefahren: „Sie haben einen Tisch für mich hingestellt, mit Kaffee, Milch, Wasser, Apfelsaft. Wir haben dann eineinhalb Stunden kontrovers debattiert“, sagte Schäuble.

Mit dem 9-Euro-Ticket hatten sich zahlreiche Punks auf den Weg nach Sylt gemacht. In dem Gespräch mit ihnen ging es laut Schäuble hauptsächlich darum, dass Sylt nicht allein den Reichen gehöre. „Sie wollten die Kurtaxe nicht zahlen, da war ich nicht mit ihnen einer Meinung“, sagte der CDU-Politiker. Sein Angebot, bei Geldproblemen bei der Vermittlung von Aushilfsjobs zu helfen, sei indes nur auf geringe Resonanz gestoßen.