Bonn (epd). Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (Bagso) ruft zum Tag der Patientensicherheit am 17. September vor allem ältere Menschen dazu auf, die Einnahme ihrer Medikamente im Blick zu behalten. Der bundeseinheitliche Medikationsplan könne dabei eine wertvolle Hilfe sein, erklärte die Bagso-Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“ am Donnerstag in Bonn. Ein solcher Plan sei wichtig, weil bei Patienten, die über einen längeren Zeitraum mehrere Medikamente einnehmen, das Risiko für arzneimittelbezogene Probleme steige.
Seit 2016 gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf Aushändigung eines Medikationsplans in Papierform für Patientinnen und Patienten, die mindestens drei verordnete Arzneimittel über vier Wochen oder länger anwenden. Im Normalfall wird der Plan vom Hausarzt erstellt. Er bietet eine Übersicht über alle Medikamente, die eingenommen werden.
Nach einer Forsa-Studie nahmen 2021 in der Altersklasse von über 70 Jahren 55 Prozent der Menschen drei oder mehr Medikamente dauerhaft ein, in der Altersklasse 50 bis 69 Jahre waren es 32 Prozent. „Der Medikationsplan fasst alle Arzneimittel einer Person zusammen und gibt eine verständliche Übersicht, wann welche Medikamente eingenommen werden sollen“, sagte der Patientenbeauftragte der Bundesregierung und Schirmherr der Initiative „Medikationsplan schafft Überblick“, Stefan Schwartze.
Der bundeseinheitliche Medikationsplan trage „dazu bei, dass Medikamente zuverlässig wirken“, und erhöhe die Sicherheit von Patientinnen und Patienten, ergänzte die Bagso-Vorsitzende Regina Görner. Versicherte, die fünf oder mehr Medikamente einnehmen, können in der Apotheke zudem seit Juli dieses Jahres auch eine Medikationsanalyse vornehmen lassen, wie es hieß. Dabei wird geprüft, ob die eingenommenen Medikamente gut aufeinander abgestimmt sind und die Wirkstoffe sich vertragen.