Faire Woche 2022: Menschenwürdige Arbeit im Mittelpunkt

Faire Woche 2022: Menschenwürdige Arbeit im Mittelpunkt

Köln (epd). Unter dem Motto „Fair steht dir“ startet am Donnerstag die Aktionswoche zu Fairem Handel in Deutschland. Bis 30. September stehen auf bundesweiten Veranstaltungen menschenwürdige Arbeitsbedingungen und nachhaltiges Wirtschaften in der Textilindustrie im Mittelpunkt, wie die Organisationen Fairtrade in Köln, das Forum Fairer Handel in Berlin und der Weltladen-Dachverband in Mainz am Mittwoch ankündigten. Weltläden, Schulen, Fairtrade-Initiativen und viele weitere Akteure laden zu rund 2.000 Veranstaltungen ein, die sich mit sozialen und ökologischen Auswirkungen von Textilkonsum auseinandersetzen.

Der Einsturz der Textilfabrik Rana Plaza 2013 in Bangladesch habe viele Menschen wachgerüttelt, erklärten die Veranstalter. Das Unglück, bei dem über 1.100 Menschen starben, stehe wie kein anderes für die Missstände in der Textil- und Schuhindustrie. Auch knapp zehn Jahre später gelte die Textillieferkette als extrem anfällig für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörungen.

Jede und jeder Einzelne könne als Konsument einen direkten Beitrag leisten und beim Einkauf Unternehmen unterstützen, die nachweislich auf gute Arbeitsbedingungen und nachhaltige Produktion setzen, hieß es.

Die Politik sei gefordert, das Thema strukturell anzugehen, erklärte Bundesministerin Svenja Schulze (SPD), Schirmherrin der Fairen Woche. Das Lieferkettengesetz sei hierfür ein wichtiger Schritt, denn es lege erstmals verbindlich fest, dass die Einhaltung der Menschenrechte keine Frage der Freiwilligkeit ist. „Ich setze mich jetzt dafür ein, dass wir diesen Ansatz erweitern und eine starke EU-weite Regelung hinbekommen“, betonte sie.