Kirchliche Reaktionen zum Tod der Queen

Königin Elizabeth II. und Justin Welby
© Andrew Matthews/PA Pool/AP/dpa
Königin Elizabeth II. empfing am 21.06.2022 Justin Welby, Erzbischof von Canterbury, auf Schloss Windsor, der ihr ein ein spezielles "Canterbury-Kreuz"überreichte. Die Trauer über den Tod der Monarchin unter den Geistlichen weltweit ist groß.
Trauer um Elizabeth II.
Kirchliche Reaktionen zum Tod der Queen
Queen Elizabeth II. ist gestern im Alter von 96 Jahren verstorben. Sie war nicht nur Regentin des Vereinigten Königreiches, sondern auch Oberhaupt der Church of England. Die Trauer unter den Geistlichen weltweit ist groß.

Der Archbishop of Canterbury, Justin Welby, kondolierte dem Königshaus. Er sagte, so groß wie die Trauer um die Queen sei auch die Dankbarkeit für ihre außergewöhnliche Hingabe zu ihrer Berufung. Welby hob den Glauben der Monarchin hervor: "Ihr Vertrauen in Gott war grundlegend dafür, wie sie ihr Leben gelebt hat - Stunde für Stunde, Tag für Tag."  Gott solle den Angehörigen in den kommenden Tagen, Wochen und Monaten beistehen, hieß es in der Mitteilung des Archbishop.

Im Namen der Evangelischen Kirche in Deutschland bekundete der hannoversche Landesbischof Ralf Meister sein Beileid. In einem Schreiben an die anglikanischen Erzbischöfe von Canterbury und York erklärte Meister, die Queen habe ihr langes Leben in den Dienst ihrer Aufgabe als Königin gestellt. "Das hat ihr auch in Deutschland viel Sympathie und Vertrauen eingebracht", betonte Meister in seinem Kondolenzschreiben.

Meister hob hervor, dass die Queen, die zugleich Oberhaupt der anglikanischen Kirche war, zeitlebens von ihrem Glauben getragen worden sei. "In diesem Glauben und dieser Zuversicht hat sie Menschen Mut gemacht, hat selbst Hoffnung gebracht". Beispielhaft nannte der hannoversche Landesbischof die Fernsehansprache von Elizabeth II. in der Corona-Pandemie, die auch von den Menschen in Deutschland als Ermutigung empfunden worden sei.

Zudem betonte Meister die Rolle der Queen als große Versöhnerin. Ihrem Wirken sei maßgeblich zu verdanken, dass Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg wieder in die europäische Staatengemeinschaft aufgenommen wurde. Die Deutschen seien ihr dafür zutiefst dankbar: "Bei ihren Besuchen in Deutschland wurde sie immer mit viel Zuneigung und auch Begeisterung empfangen und begleitet".

Papst Franziskus "zutieft betrübt"

Meister äußerte den Wunsch, dass das Vermächtnis von Elizabeth II. "weiterhin in der Kirche von England arbeitet und Früchte trägt". Ihre Kirche und das Eintreten für ein ökumenisches Miteinander sei ihr stets "ein wahrnehmbar reales und wichtiges Anliegen" gewesen. Meister ist Co-Vorsitzender der Meissen-Kommission von EKD und der Kirche von England. Ziel der Kommission ist die ökumenische Annäherung zwischen den beiden Kirchen.

Auch das Oberhaupt der katholischen Kirche, Papst Franziskus, hat sich zum Tod der Queen geäußert. Er sei "zutiefst betrübt" über den Tod der britischen Königin. In einem Telegramm an den neuen König Charles III., über das das kirchliche Nachrichtenportal "Vatican News" am Donnerstagabend berichtete, würdigte der Papst den "unerschütterlichen Glauben" der Queen. Ihr Leben sei "vom Dienst am Wohl der Nation und des Commonwealth" bestimmt gewesen. Dabei habe sie "ein Beispiel an Pflichterfüllung" gegeben und ihren festen Glauben an Christus bezeugt.

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, schrieb am Abend bei Twitter: "Mit dem Tod der Queen geht eine lebensfrohe Persönlichkeit, sichtbare Monarchin und ein einfühlsames Staatsoberhaupt." Sie habe "die Herzen der Menschen erobert. Ihre Fürsorge galt den Bürgerinnen und Bürgern des Commonwealth".