Bundesverband fordert mehr Geld für Housing-First-Obdachlosenhilfe

Bundesverband fordert mehr Geld für Housing-First-Obdachlosenhilfe

Bremen (epd). Der neu gegründete Bundesverband Housing First fordert mehr Geld für sein Konzept der Obdachlosenhilfe und mehr bezahlbaren Wohnraum. „Housing First sollte auf nationaler Ebene maßgebend sein, wenn es um die Beseitigung von Obdachlosigkeit geht“, sagte die Verbandsvorsitzende Corinna Müncho am Donnerstag in Bremen. Beispiele aus den USA und Finnland zeigten, dass das Konzept bei richtiger Personalausstattung ausgesprochen erfolgreich sei.

Das Konzept sieht vor, dass obdachlose Menschen ohne Vorbedingungen zuerst einen eigenen Mietvertrag erhalten. Erst danach können sie im Idealfall durch multiprofessionelle Unterstützung alle anderen Probleme wie Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Sucht angehen. Sie müssen also nicht erst unter Beweis stellen, dass sie in der Lage sind, in den eigenen vier Wänden zurechtzukommen.

Vertreterinnen und Vertreter von Housing-First-Projekten aus mehreren Bundesländern hatten am Mittwochabend in Bremen den Bundesverband gegründet. „Wir wollen Housing First als Instrument der Obdachlosenhilfe stärken und dauerhaft etablieren“, erklärte Müncho, die ein Housing-First-Projekt in Berlin leitet. Der Verband wolle weg von einzelnen Modellprojekten, hin zu einer Institutionalisierung mit festen Strukturen.