Paritätischer: Steigende Energiepreise bedrohen soziale Infrastruktur

Paritätischer: Steigende Energiepreise bedrohen soziale Infrastruktur

Berlin (epd). Der Paritätische Wohlfahrtsverband warnt angesichts drastisch steigender Energiepreise vor einer Zerstörung der sozialen Infrastruktur in Deutschland. Gefährdet sei das gesamte Spektrum sozialer Angebote, von Beratungsstellen bis zu Pflegeeinrichtungen, erklärte der Verband am Freitag in Berlin. Die Einrichtungen hätten teilweise mit einer Verzehnfachung der Kosten für Gas und Strom zu rechnen. Sie seien auf eine rasche politische Lösung zur verlässlichen Finanzierung der Energiekosten angewiesen.

Nachverhandlungen mit den Kostenträgern stießen vielerorts auf immensen Widerstand und eine Umlage der Kosten auf die Nutzerinnen und Nutzer seien vielfach weder möglich noch zumutbar. „Der Paritätische fordert daher von Bund und Ländern entschlossene Maßnahmen, um soziale Einrichtungen in der Fläche zu erhalten und die Menschen, die auf diese angewiesen sind, zu schützen“, heißt es in der Mitteilung.

Angesichts der verschiedenen Finanzierungsformen sozialer Einrichtungen zeichneten sich unterschiedliche Probleme, jedoch überall eine dramatische Zuspitzung der Lage ab. Bei kommunal finanzierten Leistungen wie in der Sucht- und Schuldnerberatung sei das Risiko von Schließungen besonders hoch, wenn die Haushaltslage in der Kommune ohnehin angespannt sei. In der Pflege drohe ein eklatanter Anstieg der Eigenanteile für Pflegebedürftige. Der Paritätische forderte einen Gipfel zum Schutz sozialer Infrastruktur.