Hamburger CSD-Demo mit rund 250.000 Menschen

Hamburger CSD-Demo mit rund 250.000 Menschen

Hamburg (epd). Unter dem Motto „Auf die Straße! Vielfalt statt Gewalt“ haben am Samstag Veranstalter-Angaben zufolge rund 250.000 Menschen an der Hamburger Christopher Street Day-Demonstration (CSD-Demo) teilgenommen. „Wir haben heute als Community ein kraftvolles Zeichen dafür gesetzt, dass wir die zunehmende Gewalt gegenüber queeren Menschen nicht hinnehmen und dass wir uns nicht einschüchtern lassen“, sagten Nicole Schaening und Christoph Kahrmann, Vorsitzende des Vereins Hamburg Pride. Das sei „ein klares Stoppschild“ für die Täterinnen und Täter.

Gleichzeitig sei die Demonstration ein „Weck- und Hilferuf an die Politik: Wir fordern endlich mehr Maßnahmen, um LGBTIQ+ vor Hass und Gewalt zu schützen.“ Bundesweit wurden den Angaben zufolge 2021 mehr als 1.000 Straftaten von Hasskriminalität gegenüber Menschen der queeren Community polizeilich gemeldet, in Hamburg waren es 67 - mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor. Die Polizei gehe davon aus, dass bis zu 90 Prozent der Straftaten nicht gemeldet werden, hieß es.

Erstmals seit zwei Jahren konnte der CSD in Hamburg wieder regulär stattfinden. Die mehrstündige Demonstration durch die Hamburger Innenstadt verzeichnete dabei in diesem Jahr einen neuen Anmelderekord. Insgesamt zogen 82 Trucks, Fußgruppen und kleinere Lkw durch die City. Darunter waren zahlreiche Gruppen der LGBTIQ+-Community wie das Lesbennetzwerk Hamburg, der queere Sportverein Startschuss und der Queer Refugees Support Hamburg.

Angeführt wurde die Demonstration unter anderem von Hamburgs Erstem Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), der Zweiten Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Sven Lehmann (Grüne), dem Queer-Beauftragten der Bundesregierung.